Sexueller Missbrauch in Institutionen

Fachinformationen, Anregungen für Präventionsmaßnahmen, Entwicklung von Interventionsleitlinien

Die Berichte über Missbrauchsfälle an Schulen in der Trägerschaft katholischer Orden sorgten ebenso wie die Vorfälle an der reformpädagogischen Odenwald-Schule 2010 für Aufsehen. Es wurde deutlich, dass die bisherigen Bemühungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellen Übergriffen vielfach nicht ausreichen. Ebenfalls problematisch erscheint, dass im Nachgang der „neuen Missbrauchsdebatte“ die Gefahr von unbedachten und vorschnellen Interventionen gestiegen ist.

Mit dem Ziel, für angemessene Interventions- und Präventionsmaßnahmen Sorge tragen zu können, möchte der Fachtag Institutionen helfen, eine differenzierte Sicht auf das Thema „Sexueller Missbrauch“ zu entwickeln:

  • Wie kommt es überhaupt zu sexuellen Übergriffen?
  • Welche unterschiedlichen Motivationen und Strategien gibt es bei übergriffigen Menschen?
  • Was brauchen Betroffene in unterschiedlichen Missbrauchskonstellationen?

Eine Kultur geeigneter Sexualitätsthematisierung zu pflegen bietet die notwendige Basis für eine nachhaltige Prävention sexuellen Missbrauchs in Institutionen. Präventionsmaßnahmen, die lediglich auf ein „Nein-Sage-Training“ vertrauen, greifen deutlich zu kurz. Die Verantwortung für Interventionen wird damit auf ungute Weise an Kinder und Jugendliche delegiert. Es sind jedoch die Erwachsenen, die in der Verantwortung stehen, für geeignete Präventions- und Interventionsmaßnahmen Sorge zu tragen. Das Fehlen von Sexualpädagogik spielt Täter*innen immer in die Hand.

Inhalte des Seminars

  • Fachliche Eingaben zur aktuellen Debatte um den sexuellen Missbrauch mit Klärung der Begrifflichkeiten und Darstellung aktueller Zahlen
  • Klärung von begünstigenden Umständen für sexuelle Übergriffe und Hinweise für den angemessenen Umgang mit einer Offenlegung
  • Auseinandersetzung zum professionellen Umgang mit Nähe und Distanz in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Einrichtung; Prüfung bisheriger Maßnahmen zur Prävention und Intervention
  • Vorstellung von Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung sexueller Gewalt, eingebettet in eine umfassend gedachte Sexualpädagogik; Regelungen zur Intervention bei sexuellen Übergriffen
  • Umgang mit und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die möglicherweise sexuelle Übergriffe erlebt haben
  • Umgang mit sexuellen Grenzverletzungen unter Kindern und Jugendlichen
  • Transfer in den Alltag, Treffen von Vereinbarungen

Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder dieses Seminar buchen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf: Anfrage Inhouse-Seminar



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